Dieser Artikel widmet sich Details der Grafik von Unterwegs in Düsterburg (Spielversion von 2004). Vor allem für die Deutschsprachige RPG-Maker Community waren viele der angewendeten Tricks und der damit verbundene Aufwand damals noch vergleichsweise selten, was neben dem Storytelling mitunter zur Beliebtheit des Spiels beitrug.
Chipsets (Umgebungsdarstellung)[]
Map-Editor mit haufenweise Events in Königsberg (klicken zum Vergrößern)
Zu der Zeit als Unterwegs in Düsterburg entstand kursierten verschiedene Grafikressourcen für den RPG-Maker im Internet. Darunter fielen auch die Chipsets - heutzutage meist Tileset genannt - von Mac- & Blue bzw. REFMAP (Begriffsherkunft: Reference Map) welche im wesentlichen das Bild der Umgebung von UiD bestimmten. Der Entwickler von UiD, aka Grandy, wandelte viele verschiedene dieser Tilesets ab, passte sie grafisch an und/oder kombinierte sie miteinander.
Der Entwickler erwähnte in einem Interview mit Nahro1001, dass sich die Handlung manchmal sogar etwas danach ausrichtete "was bei Mac und Blue and neuen Tilsets rauskam".
Standardmäßig besitzt der RPG Maker 2000 nur limitierte Möglichkeiten die Umgebung zu gestalten, da die maximale Anzahl an "Bausteinen" bzw. Tiles in einem Tileset begrenzt war. UiD erweiterte seine Möglichkeiten die Umgebung darzustellen, indem Sprites, welche normalerweise für Charaktere genutzt werden als Umgebungserweiterung nutzte. Besonders auffällig war dabei, dass auch große Objekte (z.B. Bäume), aufwändig in Einzelteile zerlegt und im Anschluss sorgfältig in Charsets eingebaut wurden um dann mehrfach im Editor Tile für Tile als Charakterevents platziert wurden. Dies ermöglichte eine noch lebendigere und abwechslungsreiche Umgebung mit vielen Details.
Charsets/Facesets (Charaktergrafik)[]
Verschiedene Gesichtsausdrücke von Grandy in einem "FaceSet"
Ein Portrait von Lazalantin
Zahlreiche Grafiken wie die Gesichter bzw. Facesets der Helden und vieler NPCs wurden selbstgezeichnet, allesamt im Stil des RPG-Maker RTPs, also dem Standardpack. Unterwegs in Düsterburg gehörte zu den wenigen Spielen die besonders umfangreiche Variationen der Gesichtsausdrücke nutzte.
Des Weiteren wurden auch große Portraits für Zwischensequenzen, Monster-Grafiken in Kämpfen und Kampfanimationen der Helden vom Entwickler selbst gezeichnet und animiert. Charaktere wurden teilweise selbst gepixelt oder aus verschiedenen online gefundenen Charakteren zusammengesetzt oder stark verändert.
Sonstiges []
Lichteffekte in Innenräumen werden mithilfe von darüberliegenden Bildern dargestellt
Lichter in Innenräumen wurden teilweise mithilfe von sog. Lightmaps dargestellt. Im Hafen von Königsberg wurden Schiffe aufgrund des mangelnden Platzes in Tilesets durch einen unauffälligen Austausch des gesamten Tilesets beim Überqueren des Stegs bewirkt.
Unterwegs in Düsterburg war wahrscheinlich das erste deutschsprachige RPG-Maker Spiel, dass diese Lightmaps in großem Umfang und vergleichsweise hoher Qualität einsetzte. Laut eigener Aussage hatte Ingmar Hahnemann in einem "Herr der Ringe"-Film beobachtet, wie das Licht auf dem Stab des Charakters Gandalf in den Minen von Moria nur ein künstlich eingefügtes Licht war. Als er diesen Effekt im RPG-Maker nachahmen wollte, kam er zu der Erkenntnis, dass er diesen Lichteffekt über die gesamte Karte legen könnte, anstatt diesen nur auf einer einzelnen Lichtquelle zu platzieren.
Die verwendete Titel- und Headline-Schriftart heißt "Exocet" und stammt aus dem Spiel Diablo. Sie wurde in einem Grafikprogramm (evtl. Photoshop, Gimp o.Ä.) mit einem Reliefeffekt und roter Farbe versehen.
